Was ist die Messe - was nicht ?
- keine Messe - Kirmes, Kirchmess, Kirchweihfest aber ein heiliger Austausch zwischen Mensch und Gott
- keine Vorstellung - Missa sollemnis, Kathedralenbau, Zelebrant, aber eine Verstehenshilfe
- keine Magie - aber Zeremonie der Liturgie als Ausdruck der Ganzheit des Menschen
- keine Pflichtübung, lästige Erfüllung der Sonntagspflicht, die Messe ist unabhängig von der Leistung des Mitfeiernden
- ein Fest - Freiheit, Freude, Erhebung, Gemeinschaft, Suche nach Ewigkeit; Lied, Tanz (Prozession), Festkleidung
- eine Versammlung - zu einem Bündnisakt mit Gott
- ein Gedächtnis - "tut dies zu meinem Gedächtnis", Gedächtnis mehr als Gedenken, Gegenwart
- ein Spiel - ein heiliges Spiel zwischen Himmel und Erde
- ein Bundesvertrag - "das ist das Blut des Bundes"
- ein Opfer - ein Hinweis auf das Kreuzesopfer, Jesus als der Hohe Priester, der sich selbst zum Opfer dargebracht hat
- ein Mahl - die Tischgemeinschaft derer, die vom "Brot des Lebens" essen
Das Leben und die Grundlage jeder Gruppe, jedes Vereins und jeder Gemeinschaft ist das regelmäßige Treffen, das Zusammengehörigkeitsgefühl stärkt sich und die Mitglieder muntern sich gegenseitig auf. Schon die Anwesenheit an und für sich genügt, um gewissermaßen sich selbst, aber auch die anderen in der betreffenden Gesinnung bzw. in dem betreffenden Interesse zu bestärken. In der Eucharistiefeier soll die Gemeinschaft der Christen zum Ausdruck kommen, deswegen wird die Eucharistiefeier als das Gemeinschaftsgebet der Christen betrachtet. Im Mittelpunkt jedes Gottesdienstes steht die Danksagung, gr. eucharistià für Tod und Auferstehung. Bei seinem Abschied, beim letzten Abendmahle, gab Christus ein Abschiedsessen für seine Freunde, vor allem aber für alle Christen. Der Unterschied war jedoch, dass dieser Abschied nicht nur einen bleibenden Gedanken an ihn hinterlassen sollte, sonder dass Christus in seinem Abschiedsessen bei uns geblieben ist. Wenn also Christen Eucharistie feiern, dann feiern sie die Anwesenheit des gekreuzigten und auferstandenen Christus und ihre Verbundenheit mit ihm.
Einsetzungsberichte
Der älteste Bericht - älter als die Evangelien - stammt vom hl. Paulus, aus seinem ersten Brief an die Korinther:
"Denn ich habe vom Herrn empfangen, was ich euch überliefert habe: Jesus, der Herr, nahm in der Nacht, in der er ausgeliefert wurde, Brot, sagte Dank, brach es und sprach: ‚Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird. Das tut zum Gedenken an mich.' Ebenso nahm er nach dem Mahl den Kelch und sprach: ‚Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut. Das tut, sooft ihr daraus trinkt, zum Gedenken an mich. Denn sooft ihr von diesem Brot esst und aus diesem Kelch trinkt, verkündet ihr den Tod des Herrn, bis er kommt...'"(Kor 11, 23-36).
Ein weiterer Einsetzungsbericht findet sich beim Evangelisten Markus:
"Während des Mahls nahm er das Brot und sprach den Lobpreis; dann brach er das Brot, reichte es ihnen und sagte: Nehmt, das ist mein Leib. Dann nahm er den Kelch, sprach das Dankgebet, reichte ihn den Jüngern, und sie tranken alle daraus. Und er sagte zu ihnen: Das ist mein Blut, das Blut des Bundes, das für viele vergossen wird" (Mk 14, 22).
"Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt." (Joh 15,13)
Einige Züge des jetzigen Gottesdienstes sind auch schon bei den Gottesdiensten der Juden im Alten Testament zu finden (Nehemia 8, 1ff). Man merkt hier direkt, was für Leben da in einer Feier war: man bat ihn vorzulesen, alle hörten gespannt zu, sie priesen Gott (dankten), sie weinten, weil sie so tief ergriffen waren, sie wurden gesandt. Zuerst waren Wortgottesdienst und Mahlfeier getrennt. Die Christen feierten gemeinsam mit den Juden in den Synagogen Gottesdienst. Danach gingen sie in ihre Privathäuser um das „Herrenmahl" zu feiern. Später wurden beide Teile zusammengefasst und "Herrentag", dem Sonntag und Auferstehungstag gefeiert.
Aufbau und Bedeutung der Messe
Eröffnung
Einzug, Einzugsgesang
lat. introitus Ministranten mit Rauchfass, Kreuzträger, Leuchterträger, Lektor oder Diakon mit Bibel
Kniebeuge, Altarkuss, Inzensation des Altars
Ehrenbezeichnung, Erniedrigung "Im Namen Jesu sollen sich beugen alle Knie" (Phil. 2,7,8), "Wir sind der köstliche Duft Christi" (NT, Korinther 2,14), "Ein Engel kam und stellte sich an den Altar mit einem goldenen Rauchfass (NT, Geheime Offenbarung 8,3-4).
Kreuzzeichen, Begrüßung, Einleitung
"Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Hl. Geistes", "Der Herr sei mit Euch" (AT, Ruth 2,4) oder "Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus, die Liebe Gottes des Vaters und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit Euch" (NT, Korinther 12,13) - "Und mit Deinem Geiste"
Bußakt lat. confiteor
"Ich bekenne, das ich Gutes unterlassen und Böses getan habe..."
"Herr erbarme dich unser, Christus erbarme dich unser..."
Kyrie gr. kyrie eleison
An die Brust klopfen, "Der allmächtige Gott erbarme sich unser. Er lasse uns die Sünden nach und führe uns zum ewigen Leben", "Alle Zungen bekennen zu Ehre Gottes des Vaters: Jesus Christus ist der Herr" (NT, Philipper 2).
Lobpreis
lat. gloria "Gloria in exelsis Deo", römisches Triumphlied, Morgenlied, Primizlied, Osterlied
Tagesgebet
lat. oratio "Lasset uns beten..." ausgebreitete Arme des Priesters erinnern an die ausgestreckten Arme des Gekreuzigten, der alle an sich ziehen will, erhobene Hände auch Zeichen der Wehrlosigkeit, des Sich-Überlieferns
Wortgottesdienst
1. Lesung
aus dem Alten Testament und Antwortpsalm Auf-hören als Aufhören von Geschäftigkeit, nicht nur Bericht oder Information sondern Heilsgegenwart
Hört das Wort des Herrn. (AT, Jesaja 1,10)
2. Lesung
aus dem Neuen Testament, Apostelbriefe Vers / Halleluja
(im deutschsprachigen Raum wird vielfach eine der beiden Lesungen weggelassen)
Evangelium gr. evangelion
Frohebotschaft "Der Herr ist mit Euch", "Aus dem Evangelium nach..." "Ehre sei dir, o Herr." Wort des lebendigen Gottes"
"Der Geist des Herrn ist über mir; er salbte mich dazu, den Armen frohe Botschaft kundzutun..." (AT, Jesaja 61.1ff),
"Der Meister ist da und ruft dich". (NT, Johannes 11,28)
Evangelienbuch wird vorangetragen und aufgeschlagen, Lichtträger ziehen auf, "Ich bin das Licht der Welt", Rauchfassträger, Prozession zum Ambo, Inzensation des Buchs, Kuss des Buches
Lesejahr A, B und C: Matthäusjahr, Markusjahr, Lukasjahr, Sonntagsevangelium zu passender alttestamentlicher Lesung - im alten Testament ist das Neue verborgen, im Neuen wird das alte offenbar
Predigt lat. homilia
an Sonn- und Feiertagen ist die Homilie ((Kurz-)Predigt) zum Evangelium Pflicht, an Werktagen der Advent- und Fastenzeit dringend angeraten, nahtloser Übergang, Ausdeutung und Vertiefung des Textes der Lesung
Glaubensbekenntnis lat. credo
"Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen...." gehört zum Taufritus, an Sonntagen und Hochfesten
Fürbitten lat. intercessio
Gläubigengebet, durch Taufe und Firmung sind die Gläubigen des priesterlichen Amtes teilhaft geworden und über es hier für alle Menschen aus, Objekte: Kirche, Regierende und Welt, Notleidende, Ortsgemeinde, Verstorbene; Aktualität für den Christen, nicht Zeitungsaktualität
Opfergottesdienst
Gabenbereitung
Bereitstellung der Gabe von Brot und Wein, auch Opfer für die Bedürfnisse des Gotteshauses (Wachs, Öl), den Unterhalt der Altardiener, die Not der Armen; Sammeln des Sonderopfers für Caritas, Weltmission, Inzensation von Altar, Priester und Gemeinde
Eingießen des Wassers in den Wein, das Ich des Darbringenden soll sich wie ein Tropfen Wasser im Wein des Opfers Christi auflösen
Gabengebet lat. offertorium
"Wir bringen dieses Brot, Frucht der menschlichen Arbeit, vor dein Angesicht"
Lavabo - Händewaschung als letzter Bussakt, "Herr wasche ab meine Schuld, von meinen Sünden mach micht rein" (AT, Psalm 51,4),
Gebetsbitte - "Lasset uns beten, Brüder und Schwestern..."
Gabengebet - Stillgebet
Hochgebet lat. praefation
Aussage über das Geheimnis des Tages und Festes
Heilig-Lied lat. sanctus
"Heilig, heilig, heilig, der Herr der Heerscharen! Sein Ruhm der ganzen Erde Fülle!" (AT, Jesaja 6,1-3), nicht moralische Heiligkeit sondern seinsmäßige Jenseitigkeit, Transzendenz
"Hochgelobt sei der da kommt im Namen des Herrn!", Palmsonntagslied beim Einzug Jesu in Jerusalem vor dem Kreuzesopfer
Wandlung
"Am Abend als er überliefert wurde...", nicht Hokuspokus, von lat. hoc est corpus, das ist mein Leib bzw. Ausdruck des Aberglaubens sondern "Geheimnis des Glaubens":
"Deinen Tod, oh Herr verkünden wir und Deine Auferstehung preisen wir, bis Du kommst in Ewigkeit", Kurzfassung des Glaubensbekenntnisses, "Wer mich vor den Menschen nicht bekennt, den werde ich auch nicht bekennen vor meinem Vater, der im Himmel ist". (NT, Matthäus 10,32)
Erhebung der Hostie und des Kelches, Kniebeuge
Vater unser lat. pater noster
"...Unser täglich Brot gib uns heute..." Tischgebet um das himmlische Brot, "Wenn Du deine Gabe zum Altar bringst und dich darselbst erinnerst, dass dein Bruder etwas gegen dich hat, so lass deine Gabe dort vor dem Altar und versöhne dich mit deinem Bruder". (NT, Matthäus 5,23-24)
Friedensgebet Gebet um Friede und Einheit in Kirche und Welt, "Der Friede des Herrn sei alle Zeit mit Euch!." Ausbreiten der Hände "Gebt einander ein Zeichen des Friedens!" Friedensgruß: Händedruck, Umarmung, Kuss "Der Friede sei mit dir!"
Lamm- Gottes lat. agnus dei
Brechung der Hostie - das eine Brot für viele, "Wir nehmen ja alle an dem einen Brote teil" (1 Kor 10,16-17), Mischung eines Hostienteils mit dem konsekrierten Wein, "Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünden der Welt... gib uns den Frieden!", "Unser Gotteslamm ist geschlachtet, Jesus Christus!". (NT, 1 Kor 5,7)
Kommunion lat. communio
Vereinigung Stillgebet des Priesters und auch der Gläubigen, "Seht das Lamm Gottes, das hinwegnimmt die Sünden der Welt!", "Herr, ich bin nicht würdig, dass du eingehst unter mein dach, aber sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund!"
Kommunionausteilung durch Priester oder Kommunionhelfer: Handkommunion, früher Mundkommunion; Kommunion in beiderlei Gestalten - Brot und Wein für Kommunionhelfer, selten für Gemeinde
Schlussgebet
Gebet nach der Kommunion
Abschluss
Verlautbarungen
Vermeldungen über das Leben der Pfarrei, rückt Schluss der Messe noch mehr an den Alltag heran
Schlusssegen
"Der Herr sei mit Euch!", "Der Segen des allmächtigen Gottes... bleibe bei euch allezeit.", Kreuzzeichen - Ende im Namen des Dreifaltigen
Entlassung
"Gehet hin in Frieden!", "Dank sei Gott dem Herrn!" Messe als "Mission", Sendung in die Welt, aus dem Gottesdienst gewinnt die Kirchengemeinde die Fähigkeit zum Dienst am Menschen
Messe als Bewegung zwischen Gott und Mensch, Himmel und Erde
Liturgische Gegenstände
Altar
Kirchen werden um den Altar herum gebaut, weniger Opferstein als Eck- und Schlussstein, den Christus bildet, Altarweihe eine Art Taufe: mit Wasser besprengt und Chrisam gesalbt
Verbindung zwischen Himmel und Erde, 5 eingemeißelte Kreuze symbolisieren die 5 Wunden Jesu
Kirchenlehrer Cyril von Alexandrien: "Beachte, dass wir auch den göttlichen Altar selbst mit diesem heiligen Myron (=Chrisam) vollenden. Denn dieser ganz und gar göttliche Altar ist unser Herr Jesus Christus."
Kanzel
jede Kanzel ist bereits eine Predigt, an Schalldeckel Taube des Heiligen Geistes, am Kanzelkorb oft die 4 Evangelisten und die 4 abendländischen Kirchenväter
Ambo
seit dem 2. Vatikanischen Konzil an Stelle der Kanzel; Verlegung auch deshalb, weil die Predigt nicht mehr vor, sondern in der Messe stattfindet
Bücher
Lektionar mit Lesungen
Evangeliar mit Evangelien
Lesung in feierlichen Gottesdiensten durch Subdiakon auf der rechten Seite vorgetragen, Evangelium durch Diakon auf der linken Seite, früher gab es für den Lektor eine eigene Weihe
Fürbittbuch
Messbuch mit allen Texten
2. Vatikanisches Konzil hatte empfohlen, den "Tisch des Wortes reicher zu decken", durch 3 Lesejahre weniger Wiederholungen
"Seid nicht nur Hörer des Wortes, sondern tut es auch!" (nach NT, Jakobus 1,22)
Kerzen
wenigsten 2 Kerzen (wie bei Sabbatleuchtern), je nach Festtag mehr, Vorbild ist der siebenarmige Leuchter des Tempels von Jerusalem
insbesondere Osterkerze Symbol für Christus, der sich selbst verzehrenden Liebe, Auftrag für den Christen
Taufkerze, Kommunionkerze, Brautkerze, Primizkerze
"Ihr seid das Licht der Welt"
Kreuz
Spottkreuz mit Eselskopf als älteste Kreuzdarstellung,
Kaiser Konstantin erringt im Zeichen des Kreuzes 312 den Sieg an der Milvischen Brücke in Rom, Kaiserin Helena ließ auf Golgotha die erste Kreuzbasilika bauen
kein Schandpfahl mehr sondern Siegeszeichen
romanische Kreuze oft mit triumphierendem Christus mit Krone, barocke Kreuze mit leidendem Christus mit Dornenkrone
Brot
sterbendes Korn bringt viele Ähren hervor, Korn muss zermahlen werden, um Brot für viele zu werden
Hostia - Opfergabe, runde Form erinnert an die Sonne, Ausstellung in der Monstranz
"Unser tägliches Brot gib uns heute" (Vater unser)
Wein
König Melchisedek von Salem bringt zum Dank für die Rettung durch Abraham Gott Brot und Wein dar - ein unblutiges Opfer und ein erster Hinweis auf das von Gott gestiftete Messopfer
der Weinstock muss beschnitten, die Weintrauben müssen in der Kelter gepresst werden
künstlerische Darstellung Christus in der Kelter
"Ich bin der Weinstock und Ihr seid die Reben"
Liturgische Gewänder
Schultertuch
Humerale, quadratisches Leinentuch, gut bei Hitze und Kälte, im Mittelalter oft als Kapuze getragen, und zur Gabenbereitung zurückgeschlagen, wie der Bischof sein Pileolus (Käppchen) abnimmt
Albe
lat. weißes Kleid, erinnert an das geweihte Leinengewand der Leviten, der israelitischen Priester
Symbol der Reinheit
Cingulum
lat. Gürtel, erinnert an das Paschamahl, dass die Israeliten mit gegürtetem Gewand beim Auszug aus Ägypten feierten
Symbol der Bereitschaft,
Priester sollte nicht nur "Vorsteher" sondern "Vorgeher" der Gemeinde sein "Behaltet den Gürtel an und lasst eure Lampen brennen... Denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, in der ihr es nicht vermutet"
Stola
der Diakon trägt die Stola über der linken Schulter und unter dem rechten Arm gebunden, der Priester legt sie auf beide Schultern
Symbol des priesterlichen Amtes besonders in Notfällen
Messgewand
Kasel, bedeckten ursprünglich ganzen Körper und auch Arme, liturgischen "Moden" unterworfen, in Barockzeit besonders reich verziert,
Schmuck "zur Ehre Gottes"
Liturgische Geräte
Corporale
lat., Wickeltuch und Grablinnen
Kelche
Trinkbecher, oft aus Gold und mit Edelsteinen besetzt - das Kostbarste für Gott
Kelchtüchlein
mehr als eine Serviette
Löffelchen
zum Vermischen des Weins mit Wasser bei der Gabenbereitung
Wein als Symbol der Gottheit Jesu, Wasser als Symbol des menschlichen Daseins Jesu
Patene
lat. Tellerchen, das verhindern soll, dass die Hostie auf die Erde fällt
Palla
lat. Abdeckung zum Schutz des Inhalts des Kelches
Velum
lat. Tuch zum Verhüllen des Kelches, in der Farbe des Messgewandes
Liturgische Farben
Den einzelnen Festen und Sonntagen in der Kirche sind verschiedene Farben zugeordnet, die sogenannten liturgischen Farben. Die Farben findet man bei den Tüchern, die vor dem Altar und der Kanzel hängen, beim Messgewand und der Stola des Priesters und beim Kelchvelum.
Weiß
Lieblingsfarbe der Kirche, Farbe der Festlichkeit, der Klarheit, des Lichtes, der Reinheit; die weiße Albe als "hochzeitliches Gewand" für Täuflinge, Erstkommunikanten, Brautleute, Ordensfrauen am Tag der Aufnahme ins Kloster
Johannes der Täufer: "Seht das Lamm Gottes, das hinweg nimmt die Sünden der Welt."
Erscheinung des Auferstandenen vor Petrus und Jakobus am Berg Tabor "Seine Kleider wurden strahlend weiß, so weiß, wie sie auf Erden keiner machen kann."
verwendet für die Herrenfeste Ostern, Weihnachten, Epiphanie oder Darstellung des Herrn, Christi Himmelfahrt, Christkönig, für Feste der Jungfrauen, Mönche und Einsiedler, Priester und Bischöfe, heiliger Eheleute z.B. Heinrich und Kunigunde
Rot
Farbe des Feuers, des Heiligen Geistes, der Liebe, der Königswürde, der Märtyrer/Blutzeugen Kirchenvater Tertullian:
"Das Blut der Märtyrer wird zum Samen für neue Christen."
"Komm Heiliger Geist, entzünde auch in uns das Feuer deiner Liebe!" verwendet an Pfingsten, am Palmsonntag und an Karfreitag.
Grün
Farbe der Hoffnung, Farbe des Wachstums, Farbe der Ruhe, Mischung aus Gelb - Farbe der Vergangenheit - und Blau - Farbe der Zukunft
Erinnerung an die Schönheit von Gottes Schöpfung
verwendet an den Sonntagen des Jahreskreises und den Tagen ohne besondere Gedenken
Rosa
Farbe der Morgenröte, des Optimismus
Erinnerung an den Auferstehungsmorgen, Glanz der zukünftigen Herrlichkeit
verwendet am 3. Sonntag im Advent, am Sonntag "Gaudete" und am 4. Sonntag in der österlichen Fastenzeit, dem Sonntag "Laetare" (Namen nach dem Anfang des Eingangsliedes)
Schwarz
Farbe des Leides, des Schmerzens, des Todes, der Trauer aber auch der Festlichkeit; Brautanzugs, des Talars des Pfarrers
verwendet bei Begräbnissen und Trauergottesdiensten
Violett
Farbe der Umkehr und Buße
"Seid bereit, denn Ihr wisst weder den Tag noch die Stunde."
"Kehrt um! Bekehret euch!"
verwendet in der Adventszeit vor Weihnachten und der 40-tägigen Fastenzeit vor Ostern, in manchen Kirchen auch am Karfreitag (statt schwarz).
Liturgische Handlungen
Stehen
Haltung der Freude, der Begeisterung, der Standhaftigkeit "Steh fest im Herrn!"
Beten mit den Händen
Haltung der Ehrfurcht und des Bittens
Ausbreiten und Erheben der Hände - Darstellung dieser Gebetshaltung, auch Orantenhaltung genannt, in Katakomben
Falten der Hände
verschränkte Hände
Kreuzung der Hände über der Brust
Hände vor das Gesicht halten
Handauflegen - bei Diakonats- und Priesterweihe, Absolution, Brautsegen, auch bei charismatischen Bewegungen
An die Brust klopfen - Schuldbekenntnis
Kreuzzeichen "Ich erhebe meine Hand zum Herrn, dem Höchsten."
Verbeugen
Nationalsozialisten: "Der deutsche Mann kniet nie."
Knien
Johannes XXIII.: "Nie ist der Mensch größer als wenn er kniet."
Prostratio
lat. Niederfallen, bei Priesterweihe
Sitzen
Haltung der Ruhe, des Zuhörens Jesus: "Lasst die Leute sich lagern!"
Schreiten
Kommuniongang, Umzug in der Kirche, Prozession "Zum Altare Gottes will ich treten, zu Gott der meine Jugend erfreut."
Quellen
Kath. Pfarramt Altdorf - Neumarkter Str. 18 - 90518 Altdorf
Anselm Grün OSB / Michael Reepen OSB: Gebetsgebärden. Münster Schwarzacher Kleinschriften 46. Münsterschwarzach: Vier Türme Verlag 1988
Ludwig Gschwind: Die heilige Messe. Symbole, Farben, Handlungen. Augsburg: Sankt Ulrich Verlag 1997
Theodor Schnitzler: Was die Messe bedeutet. Hilfen zur Mitfeier. Freiburg: Herder 1976 u.a.